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Manuela HH Offline

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Beiträge: 571

06.03.2012 21:32
Geschichte des Computers Antworten

Geschichte des Computers

Eine Welt ohne Computer ist längst nicht mehr vorstellbar. In Deutschland haben 80 Prozent der Haushalte einen Computer. Internet und E-Mail schrumpfen die Welt zum globalen Dorf. Was heute für uns selbstverständlich ist, begann vor über 300 Jahren mit einer mechanischen Rechenmaschine.

1642 – Rechenmaschine "Pascaline"

Der Franzose Blaise Pascal, Philosoph und Universalgenie, erfand im Jahr 1642 eine mechanische Addiermaschine, die erste anwendungsorientierte Rechenmaschine der Welt. Die so genannte "Pascaline" konnte sechsstellige Zahlen addieren und subtrahieren. Pascal wollte mit der Maschine seinen Vater entlasten, der als hoher Steuerbeamter in Rouen langwierige Berechnungen durchführen musste. Obwohl die Konstruktion technisch anfällig war, konnte Pascal mehrere Exemplare seiner Erfindung verkaufen.
1837 – Babbage entwirft die "Analytische Maschine"

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Dutzende neuer Rechenmaschinen erdacht, ausgetüftelt und realisiert, doch keines der Geräte wurde serienmäßig gebaut und vertrieben. Dazu zählte auch die um 1837 von Charles Babbage entworfene "Analytische Maschine", die die vier Grundrechenarten beherrschte und programmierbar war. Die dazu gehörige Sprache hatte Babbages Mitarbeiterin Ada Lovelace geschrieben, die damit als erste Programmiererin überhaupt gilt. Heute weiß man, dass Babbages mit Dampf betriebene Maschine funktioniert hätte, doch ihr Bau scheiterte an mangelnden Einzelteilen und finanziellen Mitteln.

1896 - Hollerith und der Lochkartencomputer

Herman Hollerith, deutscher Einwanderer in den USA, gründete 1896 die Tabulating Machine Company. Hollerith hatte ein System der Datenverarbeitung erfunden, das auf Lochkartentechnik basierte. Die Lochkarten verschlüsselten und speicherten große Datenmengen, die anhand gestanzter Muster ausgelesen werden konnten. Die professionelle Erfassung von Daten durch die Lochkartentechnik ebnete dem Informationszeitalter den Weg. Hollerith-Maschinen hielten überall in Behörden und Firmen Einzug. Buchhaltung, Personalwesen, Kontenbewegungen, Volkszählungen und Wahlen konnten schneller und effizienter verwaltet werden. Erst in den 1960er Jahren löste die elektronische Datenverarbeitung das Lochkartensystem ab.

1941 – Konrad Zuse erfindet den Computer

Der Deutsche Konrad Zuse ist ein legendärer Computer-Pionier: Komplizierte statische Berechnungen während seines Bauingenieurstudiums brachten den Erfinder darauf, eine programmgesteuerte Rechenanlage zu konstruieren. 1941 baute Zuse in Berlin die Z3, den ersten frei programmierbaren, funktionstüchtigen Rechenautomaten der Welt. 1945 wurde die Z3 bei Bombenangriffen zerstört. Zuse arbeitete in den Wirren des Krieges völlig isoliert, ohne Austausch mit Kollegen und ohne jede Fördermittel. Eine ganze Palette weiterer Modellreihen folgte. In Karlsruhe, im Zentrum für Kunst und Medien, steht eine Original-Z22, dank liebevoller Wartung die einzige noch voll funktionstüchtige Original-Zuse-Maschine auf der Welt.

1946 - ENIAC – erster Röhrencomputer der Welt

Die ersten großen Computeranlagen wurden Mitte der 1940er Jahre in den USA entwickelt. Der ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) wurde im Auftrag der US-Armee ab 1942 von J. Presper Eckert und John W. Mauchly gebaut und bis 1955 militärisch genutzt. ENIAC war der erste voll elektronische, digitale Computer der Welt. Die Architektur des Großrechners beruhte nun auf Röhren und nicht länger auf elektromechanischen Relais wie die Z3. ENIAC verfügte über ein Schaltsystem von über 17.000 Elektronenröhren, die für die Dauer einer einzelnen Berechnung sämtlich betriebsfähig gehalten werden mussten. Die 27 Tonnen schwere Maschine war so riesig, dass sie eine 10 mal 17 Meter große Halle füllte. ENIAC wurde wie die anderen ersten Großrechner für militärische Zwecke herangezogen, etwa ballistische Berechnungen, um die genauen Flugbahnen von Geschossen zu ermitteln.

1969 - ARPANET – Computer werden vernetzt

Am 29. Oktober 1969 verbinden Wissenschaftler zwei Computer in Los Angeles und Stanford (Santa Clara) mit Hilfe einer Telefonleitung: Es ist die Geburtsstunde des ersten Computernetzwerkes der Welt. Ende der 60er Jahre nahm der wissenschaftliche Austausch zwischen internationalen Forschungseinrichtungen kontinuierlich zu. Dadurch wurde auch der Datenaustausch durch den Computer zunehmend gefördert, Universitäten und Institute begannen sich zu vernetzen. So entstand Ende der 60er Jahre das ARPANET, der Vorläufer des Internet, ein Projekt, das damals vom US-Verteidigungsministerium unterstützt wurde. Ein neuartiges Kommunikationssystem wurde erarbeitet, das der Legende nach auch im Falle eines drohenden Atomkrieges störungsfreie Kommunikation ermöglichen sollte.

1971 - von der Röhre zum Chip

Ende der 50er Jahre entwickelte Siemens den ersten Computer, der nicht länger Röhren enthielt, sondern ausschließlich mit Transistoren bestückt war. Ein Transistor ist ein elektronisches Halbleiterbauelement, das zum Schalten und Verstärken von elektrischen Strömen verwendet wird. Transistoren erwiesen sich schnell als erster Schritt zur digitalen Revolution. In den 70er Jahren gelang dann der endgültige Durchbuch der radikalen Bauteilvereinfachung: Miniaturisierte Transistoren wurden auf einem Stück Silizium untergebracht. Im Jahr 1971 stellte Intel mit dem 4004 das Herz des Computers auf einem Chip vor: Der Mikroprozessor war geboren. Heute befinden sich Millionen von Transistoren auf einem einfachen Chip und jedes Jahr werden es mehr. Erst der miniaturisierte Chip hat den Weg endgültig frei gemacht für die Entwicklung des Personal Computers.

1971 - die erste E-Mail wird verschickt

SNDMSG und READMAIL hießen die Programme, die der Computertechniker Ray Tomlinson 1971 entwickelte. Programme, mit denen zwei an unterschiedlichen Großrechnern arbeitende Menschen über den Bildschirm miteinander kommunizieren sollten – einfach weil es nett und praktisch war. Und im selben Jahr verschickte der Erfinder die erste Elektropost und verwendete dabei den "Klammeraffen", das @, als Trennzeichen – die E-Mail war geboren. Heute rasen jeden Tag Milliarden von elektronischen Botschaften rund um den Globus und landen in Milliarden von elektronischen Postfächern. Und längst ist Spam, unerwünschte Werbepost, ein ernsthaftes Problem innerhalb des enormen Mailaufkommens geworden.

1973 - verschlafen: die Geburtsstunde des PC

Die Kopiergeräte-Firma Xerox hatte bereits sehr früh einen Homecomputer bis zur Marktreife entwickelt. Doch Xerox zeigte kein Interesse, den Kleincomputer auf den Markt zu bringen, weil die Firma den Bedarf an Kleincomputern unterschätzte und die bevorstehende Revolution im Computerwesen nicht erkannte. Obwohl visionäre Ingenieure 1973 im Xerox Palo Alto Research Center einen fertigen Kleincomputer entwickelten, der nicht nur Tastatur und Bildschirm, sondern sogar eine Maus und ein grafisches Betriebssystem besaß, verschlief Xerox den bald einsetzenden PC-Hype – der Computer für den privaten Anwender musste daher quasi noch einmal neu erfunden werden.

1975 - Altair 8800 – Revolution der Computerfreaks

Im Jahr 1975 brachte der amerikanische Zahnarzt und Hobbyelektroniker Ed Roberts für 397 US-Dollar einen Heimcomputer-Bausatz auf den Markt, der zur Legende werden sollte: den Altair 8800. Den Namen übernahm Roberts von der Science Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise", in der die Crew um Captain Kirk einen Stern namens Altair anflog. Altair war der erste Heim- und Kleincomputer der Welt, den man kaufen konnte. Doch mit dem Miniaturrechner konnte man nicht wirklich etwas anfangen. Mit Hilfe von Kippschaltern waren Befehlsfolgen einzugeben, die bei richtiger Bedienung Lämpchen aufleuchten ließen. Es gab keine anwenderorientierte Verwendung des Geräts. Eine Tastatur gab es nicht, erst recht keine Maus, man konnte nicht mal einen Monitor anschließen. Doch der Altair 8800 traf den Nerv seiner Zeit. Unüberschaubar viele Bestellungen gingen bei Roberts ein, Tausende Technikfreaks wollten unbedingt den Kleinrechner besitzen. Es ging darum, einen eigenen Computer – sei er noch so einfach – sein Eigen nennen zu können.

1981 – Softwaregigant Microsoft

Durch die ungeheure Nachfrage und die Begeisterung, die der Altair 8800 auslöste, gab es immer mehr Freaks und technisch Interessierte, die in privaten Zirkeln und Clubs den Computer weiterentwickelten. Das machte den Weg frei für die neuen Stars der Computerbranche. Unter ihnen war auch Microsoft-Gründer Bill Gates, der erste Anwendungsprogramme für den Altair schrieb und erfolgreich vermarktete. Heute ist Microsoft der größte Softwareanbieter der Welt. 1981 entwickelte Gates das Betriebssystem MS-DOS, das im Vertrieb mit dem von IBM entwickelten PC rasch Marktführer werden sollte. Bis heute steht die Betriebssystemfamilie "Microsoft Windows" weltweit unangefochten auf Platz eins. Bill Gates wurde zum reichsten Mann der Welt. Von Anfang an zählte in der gesamten Computerbranche nicht nur die technische Idee, sondern auch die Geschäftsidee, die Vermarktung über Erfolg oder Misserfolg der jungen Industrie.

1982 - Internet, ein Netz verbindet die Welt

1982 wurde das in den 60er Jahren entwickelte ARPANET auf TCP/IP-Standard (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) umgestellt. Dieser sperrige Name bezeichnet eine Software, die bereits 1974 entwickelt worden war und den Austausch von Daten und Datenpaketen zwischen verschiedenen Netzwerken reguliert. TCP/IP liegt die Idee zugrunde, dass jeder einzelne Rechner im Prinzip mit jedem anderen Rechner über ein Datennetz kommunizieren kann. Das Standardprotokoll TCP/IP sorgt für die Verbindung der Netzwerke untereinander, es ist der Klebstoff, der viele lokale Netze zu einem großen zusammenhängenden Netz, dem Internet verbindet.

1989 - Erfindung des World Wide Web

1989 erfand der britische Informatiker Tim Bernes-Lee am europäischen Kernforschungslabor CERN das World Wide Web (WWW), eine als Hypertext aufgebaute Vernetzung von Daten und Inhalten. Hypertext bedeutet, dass auf unzähligen Computern gespeicherte Daten durch logische Verknüpfung mittels so genannter Links abrufbar gemacht werden können. Die aufgerufenen Inhalte konnten dann über einen so genannten Browser (to browse = englisch für "stöbern"), einem Betrachtungsprogramm für den Bildschirm sichtbar gemacht werden. Als 1993 der erste grafikfähige Webbrowser namens Mosaic veröffentlicht und zum kostenlosen Download angeboten wurde, war der Siegeszug des Internet nicht mehr aufzuhalten. Von nun an konnten auch Laien auf das Netz zugreifen, was zu einer stetig wachsenden Zahl von Nutzern aber auch zu vielen kommerziellen Angeboten im Netz führte.

1998 - Von der Diskette zum Memorystick

Computer und PCs werden immer schneller und können immer höhere Datenaufkommen verwalten. Daher nimmt proportional zur Weiterentwicklung der Rechner auch eine Erhöhung der Speicherkapazität zu. Auf eine Diskette im 3,5-Zoll-Format passen 1,44 Megabyte Daten. Eine CD-ROM kann bereits den Inhalt von 486 Disketten abspeichern. 1998 brachte Sony ein neues Speichermedium auf den Markt, den Memory-Stick. In verschiedenen Formaten hat er besonders als Speichermedium in der Digitalfotografie Eingang gefunden. Die handlichen USB-Sticks haben inzwischen die Diskette abgelöst.

2000 – Computer regieren die Welt

Y2K (Year 2 Kilo) war die Abkürzung für den digitalen Horror, den die Zeitenwende des neuen Jahrtausends mit sich bringen sollte. Bei der numerischen Umstellung auf das Jahr 2000 befürchtete man weltweit, dass Computerfehler Flugzeugabstürze, Stromausfälle und militärische Katastrophen verursachen könnten. Passiert ist gar nichts, doch die Abhängigkeit des Menschen vom Computer ist offensichtlich. Eine neue Epoche ist angebrochen, das digitale Zeitalter. Der Computer spielt längst in allen Lebensbereichen des Menschen eine wichtige Rolle. Computer gibt es im Auto, im Fotoapparat, Computer steuern Waschmaschinen und Spülmaschinen. Computer berechnen Löhne und Gehälter, verwalten Vermögen und Pensionen, bestimmen Verkehr, Transport, Medizin und Wirtschaft. Im Büro, im Betrieb oder auf der Vorstandsetage, ohne Computer läuft nichts. Der Computer ist das zentrale Werkzeug des 21. Jahrhunderts. Wie der Kuli, das Auto, das Telefon – der Computer ist ein zentrales Instrument, das wir beruflich, geschäftlich und privat nutzen, ohne geht es nicht mehr. Der Computer bedeutet für uns eine wichtige Stütze im Alltag und letztlich in der Lebensbewältigung.

Quelle: planet-wissen

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