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 Steine im Leben
Manuela HH Offline

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Beiträge: 571

15.07.2012 20:42
Zervixkarzinom - Gebärmutterhalskrebs Antworten

Zervixkarzinom - Gebärmutterhalskrebs

Für alle Frauen im gebärfähigen Alter gibt es die alljährliche kostenlose Krebsorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt (FA).

Viele Frauen in dem Alter denken....warum sollte ich hin? Bei mir wird schon alles in Ordnung sein...mich Betrifft es nicht ...nur andere Frauen.

Die älteren Frauen denken...ich bin schon in/aus den Wechseljahren....ich brauch die Vorsorgeuntersuchen nicht mehr.

Andere Denken....ich bin Treu, was soll mir schon passieren. Ich habe auch kein häufigen Wechsel der Sexualpartner

Falsch gedacht....

Das Zervixkarzinom, ich werde es hier Gebärmutterhalskrebs nennen, wird am häufigsten im Alter von 25 bis 55 Jahren diagnostiziert,
Vorstufen können schon bei 20- bis 30-jährigen Patientinnen auftreten.



Seit meinem 17ten Lebensjahr gehe ich regelmässig zur kostenlose Krebsorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt.

Was wird bei der Krebsorsorgeuntersuchung gemacht und was gehört dazu?


- Messung des Blutdruckes,

- Untersuchung der Schamlippen, der Scheide, des Muttermundes ,

- Tastuntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke,

- Tastuntersuchung der Brüste und der Achselhöhlen ab dem 30. Lebensjahr,

- Tastuntersuchung des Enddarmes ab dem 45. Lebensjahr,

- Abstrichentnahme zur Zellgewinnung vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal
mit nachfolgender mikroskopischer Untersuchung der Zellen (PAP-Abstrich),


Ich habe diese kostenlose Krebsvorsorgeuntersuchung niemals ausfallen lassen. Jedes Jahr im April nahm ich sie wahr.

Ende 2003 kaufte ich ein Haus, was ich 2004 neben meiner regelmässigen Arbeit und Nebenjob, ausbaute.
Im Zuge dieser zeitaufwendigen Arbeit, dachte ich an die Krebsvorsorgeuntersuchung. Sagte aber den Termin zum ersten Mal im meinem Leben ab.
Duschen...hinfahren....warten....Untersuchung...heimfahren....Mensch, was kann ich da alles am Haus erledigen.
Und so nahm ich 2004 die Krebsvorsorgeuntersuchung nicht wahr. Die letzten Jahre war ja immer alles in Ordnung....wird diesesmal auch so sein.

Im Januar 2005 bemerkte ich einen leichten Ausfluß, dem ich wenig Bedeutung gab und er auch nicht lange anhielt.
Anfang Februar 2005 hatte ich ein ungutes Gefühl was mein Unterleib anging. Ich konnte es nicht festmachen - wieso und weshalb.
Vielleicht lag es auch an mein schlechtes Gewissen für die ausgefallene Vorsorge 2004.

Ich rief also meine FA an, erhielt einen Termin und meine Vorsorgeuntersuchung an einem Mittwoch.

Am drauffolgenden Montag erhielt ich von meiner FA einen Anruf. Mein PAP - Abstrich war auffällig.
Ich war vom Donner gerührt, die Welt drehte sich und ich stand am Abgrund.

Am Mittwoch fuhr ich zu meiner FA - zum Aufklärungsgespräch.

Diagnose: PAP IV a

Was bedeutet diese Diangnose?

Meine Zellen im Epithel haben sich am Gebärmutterhals verändert . Die Veränderungen können unterschiedlich schwer sein und in ein Krebswachstum übergehen.
Hauptverursacher dieser Zellveränderung ist ein Virus der Humanes Papilliomavirus: HPV (ich gehe später nochmal auf den HPV ein)

Meine FA hatte schon einen Termin für eine "Konisation" im Krankenhaus für den Freitag vereinbart.

Konisation (Koni) ist das ausschneiden eines Gewebskegels des Gebärmutterhalses. Man versucht damit alle veränderten Zellveränderungen am Gebärmutterhals auszuschneiden.

Während meiner OP wurde festgestellt, das eine "Koni" bei mir ausreichen würde und sie alle veränderten Zellen entfernen konnten.

So blieb mir meine Gebärmutter erhalten.

Nach meiner Operation musste ich ca. 1 Woche warten, bis der pathologische Befund da war.

Die gesicherte Diagnose:

Zirkuläre CIN III. Carcinoma in situ.
Kein invasiver Tumor.
Negative Zervixabrasio


Das Bedeutet:
Das Carcinoma in situ ist Krebs (Tumor) an Ort und Stelle und befand sich nur auf der obersten Haut- oder Schleimhautschicht
und ist nicht eingewachsen oder gestreut.

Der Tumor ist entfernt worden mit genügend gesundem Gewebe bzw. breiter Sicherheitsmanschette

Da habe ich nochmal richtig Glück gehabt.
Meine FA meinte nun....Der Krebs ist entfernt worden, ich bin geheilt.

Heute weiß ich, wenn man Krebs hatte, egal in welcher Form...man niemals geheilt ist...sondern nur einen Stillstand erzielt hat.

Dies sollte nun niemanden Angst machen....nur wachsam werden lassen.
Regelmässig an die angebotenen kostenlose Krebsvorsorgeuntersuchung teilzunehmen. Und keine auszulassen.

Wäre ich nicht operiert worden und das nur bei "einer" ausgelassenden Vorsorge...könnte ich "dieses" hier nicht mehr schreiben.


Also war ich wieder sorgsamer mit meinen Vorsorgeuntersuchungen und ging regelmässig die ersten 2 Jahre alle 3 Monate hin und
ließ einen PAP - Abstrich machen. Jedesmal nichts auffälliges.

Nach 2 Jahren alle 6 Monate und immer jedesmal "ohne Befund"

Diese ganzen regelmässigen PAP-Abstriche und das ewige warten auf die Befunde zerren einen wirklich den letzten Nerv.
Nach einem Abstrich fast eine Woche nicht schlafen...was ist wenn er wieder auffällig wird....aber man muss dadurch, ob man will oder nicht.

Einen Abstrich alle 6 Monate würde ich mein Leben lang haben. Ebenso ist die wachsame Angst immer da.


Im August 2006 erhielt ich einen Anruf von meiner Schwester...das sie ist an Brustkrebs erkrank ist.
Das haute mich total um. Meine wachsame Angst um mein Krebs und nun meine Schwester

Da wir als Geschwister Verwandheitsgrad I hatten, wurde bei mir eine regelmässige jahrliche Mammografie angeordnet.
Bis heute alle ohne Befund.

Meine Schwester starb an folgen ihres Brustkrebses im Juli 2008.

Ich hatte nun absolut die "Schnautze voll" und nahm trotz der erhöhten Gefährdung meiner Erkrankung keinen Arzttermin wahr.
Ließ alle Vorsorgeuntersuchungen aus und verarbeitete 1 Jahr die Geschichte meiner Schwester.

Im August 2009 wurde ich wieder Vernünftig und nahm an alle Krebsvorsorgeuntersuchungen wieder teil.

Ich hatte Glück, der erste Befund war ohne Befund....mit meiner Leichtfertigkeit hatte ich nun nichts gefährdet.

Im September 2011 der erste unauffällige unauffälliger Befund: PAP II
Das ist im soweit nichts schlimmes, da die meisten Frauen zwischen PAP I und II jonglieren.
In meinem Fall bedeutete es...alle 3 Monate wieder zum PAP - Abstrich





Fortsetzung folgt....

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